Monteverdi: Marienvesper
Ensemble Polyharmonique:
Joowon Chung – Sopran
Magdalene Harer – Sopran
Kaspar Kröner – Altus
Johannes Gaubitz – Tenor
Christopher Renz – Tenor
Matthias Lutze – Bass
Musiker:innen auf historischen Instrumenten (Barockvioline, Viola da Gamba und Barockposaunen)
Musikalische Leitung: Alexander Schneider
Monteverdis berühmte Marienvesper von 1610 ist ein epochemachendes Werk. Die Bürger Venedigs waren stolz auf ihre Unabhängigkeit vom Papst, und nirgendwo wurde mehr darauf geachtet als in der besonderen Liturgie von San Marco, die unbeeinflusst von den Reformen des Tridentinischen Konzils bis ins 17. Jahrhundert überlebte. Dieser Ritus gab Halt und stiftete Identität. Und Claudio Monteverdi lieferte den Klang der Zeit.
Aus Ritus und Tradition heraus schreitet die Marienvesper mit seinen aufleuchtenden harmonischen und rhythmischen Kühnheiten beherzt in Richtung Zukunft. Und dem nicht genug, haben die Musiker:innen vom Ensemble Polyharmonique die Vespro della Beata Vergine mit barocken Kompositionen von Ignazio Donati verknüpft. So wird das Konzert noch reicher an Poesie, Andacht und prächtiger musikalischer Energie.
Das internationale Künstlerkollektiv Ensemble Polyharmonique ist ein neuer Stern am Alte-Musik-Himmel. Die sechs Sänger:innen beleuchten mit höchstem Können die Musik des 17. Jahrhunderts und gehören zu den führenden Formationen ihrer Art. Unter der Leitung des Countertenors Alexander Schneider ist binnen weniger Jahre ein besonderer Klang voller Expressivität und zugleich Homogenität geformt worden, mit dem das Publikum in ganz Europa berührt wird. Und die Fachpresse feiert: „Das Ensemble glänzt seit einigen Jahren mit exzeptionell gestalteten Projekten, die neben der relevanten Programmierung ganz vordergründig eint, dass sie sämtlich hervorragend gesungen sind.“ (klassik.com) „Sprechend, plastisch und unmittelbar berührend.“ (concerti) „Klangmagie!“ (klassik.com)
Dieses Konzert wird als Videolivestream auf br-klassik.de übertragen.
Tickets: 15 € · 25 € · 38 € · 50 € · 60 €
Ensemble Polyharmonique ist ein Kollektiv von Sängerinnen der vielfältigen ALTEN MUSIK-Szene Europas. Die Vokalmusik der Renaissance und des Barockzeitalters bilden das Kernrepertoire des Ensembles. Unter Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis vereint das Ensemble Ideen der Deutschen und der Franko-Flämischen Gesangskultur zu lebendig poetischen Interpretationen. Die Basisbesetzung besteht aus 6 Gesangsolistinnen a cappella oder begleitet durch den Basso Continuo und kann je nach Programm variieren (4-13 Sänger/innen).
Einladungen zu Festivals in ganz Europa sprechen für die internationale Wahrnehmung von Ensemble Polyharmonique. Dazu zählen das Festival Oude Muziek Utrecht, das Bachfest Leipzig, Meer Stemmig Gent, Musica Divina Mechelen, Les Nuits de Septembre Liège, die Trigonale Klagenfurt, die Thüringer Bachwochen, die Händelfestspiele Halle, die Tage der Alten Musik Regensburg, das Heinrich Schütz Musikfest, die Köthener Bachfesttage u.v.m.
Für das Repertoire mit Instrumentalbegleitung, wie die Oratorien, Messen und Kantaten von J.S.Bach, Dieterich Buxtehudes Membra Jesu nostri, die Marienvesper von Claudio Monteverdi oder den Messiah von G.F. Händel, konnten renommierte Barockorchester als Partner gewonnen werden, darunter das {oh!} Orkiestra Historyczna aus Katowice, die Akademie für Alte Musik Berlin, das Wrocław Baroque Orchestra, L’arpa festante, Arte dei Suonatori sowie das La Folia Barockorchester.
Neben dem bekannten Repertoire ALTER MUSIK widmet sich das Ensemble Polyharmonique der Entdeckung von unbekannten Werken des 17. und 18. Jahrhunderts.
Bisher erschienen sind 2015 die CDs „Musicalische Seelenlust“ mit Musik von Thomaskantor Tobias Michael (1592-1657), sowie 2016 „Cavalli-Requiem“ mit Werken von Francesco Cavalli (1602-1676) und Alessandro Grandi (1577-1630). (beide bei Raumklang Records). 2017 wurde die Weltersteinspielung der „Chor-Music auff Madrigalmanier“ von Andreas Hammerschmidt (1611-1675) veröffentlicht und 2019 die abendfüllende oratorische „Markuspassion“ italienischer Prägung von Johann Georg Künstel (c1645-1694). Im Oktober 2020 erschien die Einspielung der „Geistlichen Chor-Music 1648“ von Heinrich Schütz (1585-1672), welche mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet wurde. Die „HISTORIA NATIVITATIS – ein Weihnachtsoratorium nach Heinrich Schütz – SWV 435′′ (1585-1672), sowie die „Zwölf Madrigalischen Trostgesänge“ von Wolfgang Carl Briegel (1626-1712) sind 2021/22 bei dem Label cpo erschienen.
Die CD „Dresden Vespers“ mit dem Wrocław Baroque Orchestra erschien im Februar 2022 im Label Accent. Die Vesperpsalmen von Johann David Heinichen (1683-1729) wurden von der internationalen Presse mit großem postiven Echo wahrgenommen. Im Oktober 2022 wurde die CD „Ad Vesperas“ mit Ersteinspielungen geistlicher Vokalwerke von Lambert de Sayve (1549-1614) auf dem belgischen Label Musique en Wallonie veröffentlicht. Ab November 2022 ist mit „Bach Family“ eine weitere klingende Kostbarkeit erhältlich bei dem Label cpo.
Mit dem Projekt „AUFERSTEHUNG – Eine filmische Erzählung über Liebe, Glauben und das Unbegreifliche“ (link) hat sich Polyharmonique an eine neue Darstellung Alter Musik gewagt. Zusammen mit Musikdramaturg Dr. Oliver Geisler wurde die Idee entwickelt, die “Auferstehungshistorie” von Heinrich Schütz zeitgemäß zu interpretieren und als Musikfilm zu inszenieren. Schütz’ Worte, “…das Werck für die Hand zu nehmen…”, haben sie ermutigt, einen ganz neuartigen und zeitgemäßen Zugang zu diesem barocken Meisterwerk zu finden: Die Menschen der Gegenwart werden damit konfrontiert, wie sie mit Zweifel, Hoffnung, Trost, Angst und ungehemmtem Glück umgehen, eine neue Erfahrung die das Medium Musikfilm erlebbar macht.
Im März 2023 ist der dazugehörige Soundtrack „Historia der Auferstehung Christi – SWV 50“ von Heinrich Schütz (1585-1672) bei accentus music erschienen.
„Simply the best - Die Top 99 der Alten Musik" Marienvesper
Die Marienvesper von Claudio Monteverdi ist eine geistliche Komposition voller ungewöhnlicher Ideen und fortschrittlicher Stil-Experimente. Monteverdi zeigt hier, dass er nicht nur den strengen Kompositionsstil der Renaissance beherrscht. Vielmehr stößt er als erfolgreicher Opernkomponist nun auch in diesem Werk mutig in die Welt von individuellem Ausdruck und Emotion vor. Ein Beitrag von Volker Sellmann.
Claudio Monteverdi Eindringlichkeit und Lebendigkeit
Dass er die allererste Oper geschrieben haben soll, ist strenggenommen eine Notlüge - erfunden von der Musikgeschichtsschreibung. Und trotzdem: Den Titel "Opern-Erfinder" hat Claudio Monteverdi sich mit seinem "Orfeo" von 1607 verdient. Ein Beitrag von Stefanie Bilmayer-Frank
Was bedeutet St. Lorenz für das Musikfest ION? Was gibt es über die Geschichte der Kirche zu wissen? Was für Orgeln gibt es dort?