- Die Holzbalkendecken (rot in der Eingangshalle und grünlich in der Wöchnerstube) sind aus dieser Zeit (1312) vollständig erhalten; schon kurze Zeit später (1380) kamen die Lehmbeschläge zwischen den Balken dazu.
- Die Räume und Decken waren ursprünglich mit floralen Rankenmotiven verziert. Ein Rest davon hat sich in der Nische im Kapitelsaal sichtbar erhalten – und seit 1380 nicht sichtbar unter den Lehmbeschlägen der Decke.
- Die mächtige Küchenanlage mit offenem Kamin und angrenzender dreistöckiger Latrinenanlage ist bis heute erhalten (heute Toilettenbereich neben dem Foyer in der Nordwestecke). Diese Erweiterung des Pfarrhofs steht im Zusammenhang mit den großen Bauveränderungen der Sebalduskirche und spiegelt den Bedeutungszuwachs der Stadt Nürnberg und ihrer ältesten Pfarr- und Ratskirche mit zunehmender Verehrung des Sebaldus als Heiligem und Stadtpatron wider.
Die mittelalterlichen Hausherren des Pfarrhofes waren gebildete, sozial hochstehende Pfarrer, häufig aus dem fränkischen Adel, die auf eine repräsentative Ausstattung ihrer Wohn- und Amtsräume Wert legten. Dies wird nach außen besonders sichtbar beim Chörlein von 1360; es war ein Anbau als Hauskapelle am repräsentativsten Raum des Gebäudes im Mittelalter. In diesem Raum hat sich der ziegelrote Terrazzoboden, mit dem das ganze Haus ausgestattet war, bis heute erhalten.