Karl IV. stiftete die Frauenkirche in Nürnberg im Jahr 1355 als kaiserliche Hofkapelle. Errichtet wurde sie am Ort einer Synagoge, die beim Pestpogrom 1349 zerstört wurde.
Für Karl IV. war das Ansinnen, die Reichsinsignien wie Kaiserkrone, Mantel und Zepter dort aufzubewahren. Dazu kam es nie, doch in der Frauenkirche wurden die Reichsinsignien der Öffentlichkeit anlässlich der Taufe des Thronfolgers Wenzel 1361 erstmals gezeigt.
Die dreischiffige Frauenkirche war die erste gotische Hallenkirche Frankens. Peter Parler, höchstwahrscheinlich Baumeister der Frauenkirche, schuf für die Präsentation der Reichsinsignien einen Mittelpunkt im Innenraum sowie den Balkon an der Westfront, auf dem das Nürnberger Christkind den Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarktes spricht. Bedeutende Kunstwerke in der Frauenkirche sind die drei ältesten Glasmalereien Nürnbergs aus dem von Karl IV. gestifteten Kaiserfenster, der Tucheraltar, von einem unbekannten Meister um 1445 geschaffen und das wichtigste Zeugnis Nürnberger Tafelmalerei vor Albrecht Dürer, sowie zwei Epitaphien des berühmten Nürnberger Bildhauers Adam Kraft und Tafelgemälde von Michael Wolgemut.