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Sebastian Küchler-Blessing & Simon Höfele · Musikfest ION 2024 in Nürnberg
50 Jahre Sebalder Orgel

Sebastian Küchler-Blessing & Simon Höfele

Zwei Meister in Nürnberg: ein gefeierter Organist und ein Weltklasse-Trompeter, u.a. mit Gershwins berühmter Rhapsody in Blue.

Sebastian Küchler-Blessing & Simon Höfele · Musikfest ION 2024 in Nürnberg
50 Jahre Sebalder Orgel

Sebastian Küchler-Blessing & Simon Höfele

Zwei Meister in Nürnberg: ein gefeierter Organist und ein Weltklasse-Trompeter, u.a. mit Gershwins berühmter Rhapsody in Blue.

© Foto: Andre Hirtz/ Funke Foto Services

Sebastian Küchler-Blessing & Simon Höfele

50 Jahre Sebalder Orgel

Simon Höfele ist ein Weltstar an der Trompete. Und ein musikalischer Weggefährte von Sebastian Küchler-Blessing. Dieser Organist gewann einst den ION-Orgelwettbewerb. Mittlerweile ist er am Essener Dom beschäftigt. Die zwei Meister ihres Fachs kommen zum gemeinsamen Mittagskonzert nach St. Sebald. Auf dem Programm steht unter anderem die berühmte Rhapsody in Blue von George Gershwin. Und es erklingt “...ad memoriam” von Zsigmond Szathmáry, ein Werk über das Berliner Holocaustmahnmal.

2025 feiern wir „50 Jahre Sebalder Orgel“ mit einer Reihe herausragender Orgelkonzerte. Die Geschichte des Musikfests ION ist auf das Engste mit diesem Instrument verbunden.

Einzelkarte: 15 € · Dauerkarte für alle fünf Orgel-Mittagskonzerte: 55 €


Digitale Konzertmappe

Über Simon Höfele

Simon Höfele ist Preisträger des wichtigsten deutschen Klassikpreises OPUS KLASSIK 2020 und hat sich in kurzer Zeit international als einer der erfolgreichsten Trompeter der jungen Generation etabliert. Als Solist spielte er bereits mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, BBC Symphony, BBC Philharmonic, BBC Scottish Symphony Orchestra, BBC National Orchestra of Wales und BBC Concert Orchestra, mit Shanghai Philharmonic, dem Berner Symphonieorchester, Musikkollegium Winterthur, Tonkünstler-Orchester, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Konzerthausorchester Berlin, SWR Symphonieorchester, MDR Sinfonieorchester, der NDR Radiophilharmonie, Deutschen Radio Philharmonie, den Bochumer Symphonikern, den Stuttgarter, Dortmunder und Duisburger Philharmonikern, der Staatskapelle Halle, dem Beethoven Orchester Bonn, Mahler Chamber Orchestra, Münchener Kammerorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Orchestre de Chambre de Lausanne u.a..

Mit Rezitalen war er bereits zu Gast in der Wigmore Hall London, Tonhalle Zürich, im Konzerthaus Wien, Concertgebouw Amsterdam, in der Philharmonie de Paris, Gulbenkian Foundation Lisbon, im L’Auditori Barcelona, Müpa Budapest, in der Philharmonie Luxemburg, im Bozar Brüssel, in der Elbphilharmonie, im Konzerthaus Berlin, Prinzregententheater und Herkulessaal München, Konzerthaus Dortmund, beim Cheltenham Music Festival, Festival de Radio France et Montpellier Languedoc-Roussillon, MiTo Festival, Rheingau Musik Festival, Schleswig-Holstein Musikfestival, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Weilburger Schlosskonzerten, beim MDR Musiksommer, beim Mozartfest Würzburg und beim Grafenegg Festival.

Simon Höfele arbeitet(e) mit Dirigent/-innen wie Ryan Bancroft, Joseph Bastian, Semyon Bychkov, Sylvain Cambreling, Alpesh Chauhan, Jonathan Cohen, Dennis Russell Davies, Jan Willem de Vriend, Kevin John Edusei, Ben Gernon, Andrew Gourlay, Jonathon Heyward, Pietari Inkinen, Julia Jones, Vladimir Jurowski, Roland Kluttig, Joana Mallwitz, Andrew Manze, Enrico Onofri, Matthias Pintscher, Clemens Schuldt, Steven Sloane, Markus Stenz, Valentin Uryupin, Mario Venzago, Lorenzo Viotti, Duncan Ward, Kahchun Wong und vielen anderen.

In der Saison 2023/24 wird Simon Höfele als Solist u.a. beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem WDR Sinfonieorchester, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, der Staatsphilharmonie Nürnberg sowie dem Staatstheater Darmstadt zu Gast sein und begleitet das Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit den Konzerten von Schostakowitsch und Jolivet auf eine Europatournee u.a. in die Kölner und Essener Philharmonie sowie die Union Hall Maribor. Zur Erstaufführung bringt Simon Höfele in dieser Saison ein neues Trompetenkonzert von Lisa Streich (DEA mit dem WDR Sinfonieorchester, Schweizer Erstaufführung mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra) sowie das Trompetenkonzert von Detlev Glanert mit der Staatsphilharmonie Nürnberg. Außerdem wird er das neue kammermusikalische Werk von Christian Jost “Pieces of a Dream” für Klavier, Trompete und Schlagwerk mit Frank Dupree und Christoph Sietzen aufnehmen.

Neben dem bekannten Trompetenrepertoire von Telemann über Tartini, Haydn, Hummel, Mozart bis zu Jolivet, Arutjunjan und Zimmermann widmet sich Simon Höfele mit großer Begeisterung der zeitgenössischen Musik und spielte die Uraufführungen der für ihn geschriebenen Werke “Milky Way” (UA 09/2019, Concertgebouw) und “Orion Arm” (UA 05/2023, Philharmonie de Paris) von Miroslav Srnka, Konstantia Gourzis „Ypsilon, A Poem for Trumpet and Orchestra in five scenes“ im Rahmen des Festivals Grafenegg (UA 09/2021, Auditorium Grafenegg), “Three pieces for trumpet” sowie das Concertino for trumpet and orchestra von Mark Simpson (UA 04/2019, Saffron Hall bzw. 05/2021 Duisburger Philharmoniker) und “Fantasy for Trumpet” von Kaan Bulak (UA 04/2019, London). Zudem spielt er regelmäßig Werke von Toshio Hosokawa, Christian Jost und Matthias Pintscher, dessen Doppelkonzert für zwei Trompeten er 2012 zusammen mit Reinhold Friedrich und dem Schleswig-Holstein Festival Orchester uraufführte.

Mit ebenso großer Begeisterung spielt Simon Höfele Kammermusik in verschiedensten Besetzungen. Zu seinen Partnern zählen unter anderem Elisabeth Brauß und Frank Dupree am Klavier sowie der Komponist und Pianist Kaan Bulak.

Simon Höfele ist Exklusivkünstler bei Berlin Classics, sein Anfang 2020 erschienenes Album “Standards” mit den Trompetenkonzerten von Haydn, Hummel, Arutjunjan und Copland, eingespielt mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra und dem BBC National Orchestra of Wales unter Leitung von Duncan Ward, wurde von der Presse hochgelobt und mit dem OPUS KLASSIK 2020 als “Konzerteinspielung des Jahres” geehrt. Auch das im Frühjahr 2021 erschienene Album “New Standards” mit Rezital-Klassikern sowie das Album “Nobody Knows” von 2023 mit zeitgenössischen Werken für Trompete und Orchester, eingespielt mit dem BBC Symphony Orchestra, erhielten höchste Anerkennung von Fachpresse und Veranstaltenden.

Für das neue Album „No clouds in Haraz“ (VÖ 29.3.24) fand er sich mit Kaan Bulak zusammen, der in seinen Kompositionen Stile verschmelzen lässt, Einflüsse aus dem Nahen Osten und zeitgenössischer Musik mit der elektronischen Klangsprache Berlins einbaut und verbindet.

Seit Juli 2023 ist Simon Höfele Host des WDR3-Podcasts KLASSIK CRUSH, in welchem er sich alle zwei Wochen mit anderen jungen Künstlerinen und Künstlern über Musik, ihr Leben als Musiker und andere Themen unterhält, die sie und die junge Zielgruppe des Podcasts umtreiben. Außerdem engagiert er sich neben seinen musikalischen Projekten auch kulturpolitisch und gründete den Verein „Kunstverlust“, für den er als Fotograf Menschen porträtierte, die sich aktiv für die Erhaltung von Kunst und Kultur einsetzen.

Er unterrichtet als “Visiting Artist” am Royal Birmingham Conservatoire und gibt verschiedene Meisterkurse.

Über Sebastian Küchler-Blessing

Im Alter von zweieinhalb Jahren hatte Sebastian Küchler-Blessing die Liebe zur Orgel entdeckt. Noch im Studium trat er die Stelle des Essener Domorganisten an und ist nun seit zehn Jahren verantwortlich für die Orgelmusik in Liturgie und Konzert an der Kathedralkirche des Ruhrbistums. Seither entwickelt er dort ein reges Musikleben um die große Rieger-Orgel. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die eigens für Raum und Instrument initiierte Reihe „Dimension Domorgel“: hier sind Kammermusikpartner wie Reinhold Friedrich mit der Rhapsody in blue oder Frank Dupree mit Le sacre du printemps zu Gast, während Abende mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch oder dem Pantomimen JOMI, mit vier Organisten an vier Orgeln, bei Kerzenschein oder mit Orgelfassungen von Kindertotenliedern, Brahms-Requiem und den Brandenburgischen Konzerten immer wieder neu zur Auseinandersetzung mit Musik und Raum einladen.

Daneben konzertiert Sebastian Küchler-Blessing von Nordland bis an Ural und persischen Golf und gastierte wiederholt im Kölner Dom, Konzerthaus Berlin, KKL Luzern, Müpa Budapest, bei der Bachwoche Ansbach und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2023 war er etwa in der Elbphilharmonie und NOSPR Kattowitz, im Schweriner und Bozener Dom wie auch gemeinsam mit Patricia Kopatchinskaja, Severin von Eckardstein oder Gabriel Schwabe zu hören. Weiterhin hatte er den Juryvorsitz im Fach Orgel beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerb inne. Im November erschien die erneut gemeinsam mit Reinhold Friedrich realisierte CD-Produktion „Oh Mensch! Gib Acht!“.

Von Publikum und Fachwelt auch als Improvisator und Kammermusiker hochgeschätzt, führte ihn seine Arbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gustavo Dudamel und Hartmut Haenchen zusammen. Zu Solokonzerten luden ihn Orchester wie das Luzerner Sinfonieorchester, das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“, das kammerorchesterbasel, die Nordwestdeutsche Philharmonie oder die Berliner Symphoniker ein. Er hob Werke von Komponisten wie Zsigmond Szathmáry, Jüri Reinvere, Otfried Büsing und Kit Armstrong aus der Taufe.

Neben CD-Produktionen u.a. mit Windsbacher Knabenchor und Stuttgarter Kammerorchester suchte er seit 2008 mit einem mittlerweile millionenfach aufgerufenen Youtube-Kanal neue Wege. Im Corona-Sommer 2020 ist unter dem Namen „Jubilissimo“ eine CD mit Werken für Blechbläser und Orgel von Enjott Schneider entstanden.

Sebastian Küchler-Blessing ist Bachpreisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs, gewann den Mendelssohn-Preis und den 1. Preis der Internationale Orgelwoche Nürnberg. Er wurde mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und dem Arthur-Waser-Preis des Luzerner Sinfonieorchesters ausgezeichnet. Bei „Jugend Musiziert“ gewann er u.a. erste Bundespreise mit Höchstpunktzahl in den Solofächern Orgel und Klavier.

Von Sontraud Speidel, Christoph Bossert, Martin Schmeding und Zsigmond Szathmáry ausgebildet, wurde er von der Deutschen Stiftung Musikleben, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Mozart-Gesellschaft Dortmund gefördert. Bereits als Schüler wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.

Sebastian Küchler-Blessing lehrt seit dem Jahr 2014 Orgel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Er unterrichtete an den Hochschulen in Freiburg sowie, als Gast, in St. Petersburg und Leipzig. Meisterkurse und Jurorentätigkeit bei internationalen Wettbewerben ergänzen sein Schaffen.

Sebastian Küchler-Blessing über „… ad memoriam…“ von Zsigmond Szathmáry

Unmerklich einsetzen, so schreibt Zsigmond Szathmáry über den ersten Trompeteneinsatz, über einen Einsatz, der in kleiner Sekunde stehend als maximale Reibung gegenüber dem fixierten Orgelton liegt und so aus dem Unmerklichen heraus eine neue Behandlung der althergebrachten Kombination Trompete und Orgel entwickelt: er schrieb sein ...ad memoriam... als Auftragswerk über das Holocaustmahnmal am Brandenburger Tor, und wie ein Erinnern immer auch ein Haschen nach Erinnerungsfetzen sein mag, bevor dann konkrete Details wie eingemeißelt vor dem inneren Auge stehen, so wirken hier manche Abschnitte.

Zsigmond Szathmáry zählt als Spieler wie als Komponist wie als Pädagoge zu den wichtigsten Protagonisten der Avantgarde – so bezog sich etwa György Ligeti in den Notenausgaben seiner Orgelwerke als Referenz auf Szathmárys Orgelbehandlung. Diese Erhebung in den musikalischen Adelsstand findet beglückende Fortsetzung und Bestätigung, wenn im vorliegenden Werk Trompete und Orgel im harschen Gegeneinander stehen, teilweise aufeinander reagieren, teilweise mit- einander agieren, bis dahin, dass wie schon am Anfang gefordert – ein völliges Verschmelzen dieses Instruments der Könige und der Königin der Instrumente geschieht. Der Komponist reiste nach Berlin, um das von Peter David Eisenman entworfene Denkmal für die ermordeten Juden Europas auf sich wirken zu lassen, aber auch, um auf sich wirken zu lassen, wie die Menschen damit umgehen. In der musikalischen Umsetzung finden unterschiedlichste Eindrücke Ausdruck: teilweise still in sich verharrend, teilweise mit erkennbarem Schmerz und voll Trauer über den sinnlosen Verlust dieser Menschenleben. Mal blockhaft nebeneinander- stehend, scharfkantig abgegrenzt, mal aber auch wie kleine Kinder auf den Blöcken spielend. Architektonisch bis ins Feinste ausgearbeitet, finden diese fast greifbare Elemente eine quasi-subjektive Entgegnung durch das Verarbeiten des Musikers, ob Komponist, ob Interpret: mal brillant in wellenförmigen Bewegungen gegen spitze Impulse, mal in innerem Aufbegehren nach oben strebend, an einem emotionalen Höhepunkt des Werks gar in der Ganzheit ersterbend, bevor eine Überleitung zu einem Epilog führt, der mit viel Zeit und großflächiger einem Nachhallen gleicht – gleichsam einem Nachhallen der Schrecken von Gaskammern, Spezialkommando, Befreiung, Aufarbeitung und Reflexion bis hin ins Heute und, als Aufgabe für uns und unsere Nachkommen, in die Zukunft.



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